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Berufsorientierung für Ihr Kind: Wie früh sollte man anfangen?

livollrath

Berufsorientierung für Ihr Kind: Wie früh sollte man anfangen?

Stellen Sie sich vor: Es ist Sonntagmorgen. Sie trinken Kaffee und Ihr Kind sitzt, vielleicht noch etwas verschlafen, am Frühstückstisch. „Was willst du eigentlich später werden?“, fragen Sie beiläufig. Und plötzlich blicken Sie in dieses Gesicht. Eine Mischung aus Schock und Verwirrung - als hätte man gerade nach der Lösung eines seit Jahrhunderten ungelösten mathematischen Rätsels gefragt. Wissen was ich werden möchte? Mit 14? 15? Oder noch eher? Ist das nicht viel zu früh?


1. Ein Prozess, kein einmaliges Ereignis

Berufliche Orientierung beginnt nicht erst, wenn Ihr Kind das Abitur in der Tasche hat und plötzlich überfordert ist. Sie beginnt viel früher - und das heißt nicht, dass man mit 12 Jahren schon seinen Lebenslauf aufpolieren sollte. Nein, es bedeutet, dass wir als Eltern, Lehrer und Begleiter die kleinen Momente erkennen, in denen sich Interessen und Talente zeigen. Vielleicht beim Zeichnen, wenn die Zeit wie im Flug vergeht, oder beim Basteln am Fahrrad, wenn sich Ihr Kind begeistert in Details verliert.

Berufsorientierung entwickelt sich aus den alltäglichen Interessen, die im Laufe der Jahre wachsen und sich verändern können. Wie ein Baum, der langsam Wurzeln schlägt.


2. Interessen fördern, ohne Druck auszuüben

Eine wichtige Frage, die man sich als Eltern stellen kann: Wie früh soll man anfangen? Die Antwort ist einfach: früh genug, um Interessen zu fördern, aber nicht zu früh, um Druck auszuüben. Seien wir ehrlich - Druck ist kein guter Begleiter. Die Berufswahl sollte in den Augen Ihres Kindes nicht wie ein drohender Felsbrocken wirken, der irgendwann auf sie zukommt, sondern wie ein Entdeckungsprozess.

Es geht nicht darum, sofort zu entscheiden, ob Ihr Kind Anwalt oder Ärztin werden soll, sondern um das Entdecken.

Was begeistert Ihr Kind? Wofür steht es morgens gerne auf? Bei welchen Aktivitäten blüht Ihr Kind auf? Diese Dinge zu beobachten, kann der erste Schritt zu einer sanften, stressfreien Orientierung sein.


3. Die Schule als Ausgangspunkt - oder doch der Alltag?

Es gibt Eltern, die darauf vertrauen, dass die Schule den richtigen Startpunkt setzt. Aber Hand aufs Herz: Wie oft erinnern wir uns daran, dass „Berufsorientierung“ in der Schule ein eher theoretisches Unterfangen ist? (Wahrscheinlich genauso oft wie die Frage, ob uns der Satz des Pythagoras wirklich auf das Berufsleben vorbereitet hat, oder?) Deshalb lohnt es sich, den Alltag als Bühne für die Berufsorientierung zu sehen.

Durch das Ausprobieren - sei es durch Hobbys, Praktika oder Ferienjobs - lernt Ihr Kind viel über sich selbst. Diese Erfahrungen bilden eine solide Grundlage, um später echte Berufsentscheidungen zu treffen. Ein Praktikum allein reicht nicht aus, aber es ist ein Teil des Puzzles.


4. Geduld, Geduld und nochmals Geduld

In einer Welt, die oft schnelle Ergebnisse erwartet, ist Geduld die Superkraft, die Sie als Eltern mitbringen sollten. Geben Sie Ihrem Kind die Möglichkeit, sich auszuprobieren. Fehler machen gehört dazu. Die Frage „Was willst du einmal werden?“ lässt sich nicht an einem Tag beantworten - auch nicht in 100 Tagen. Das ist in Ordnung. Schritt für Schritt, Erfahrung für Erfahrung wird sich der Nebel lichten.

Der Prozess ist wie eine Reise. Manchmal gibt es kleine Umwege, die notwendig sind, um die Richtung zu finden, die wirklich passt.


5. Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Gibt es den perfekten Zeitpunkt für die berufliche Orientierung? Den gibt es nicht - zumindest nicht als festen Zeitpunkt. Er beginnt, wenn Ihr Kind seine Interessen zu entdecken beginnt.

Vielleicht bei einem kreativen Projekt in der Schule. Oder in Gesprächen über verschiedene Berufe. Es geht nicht darum, frühzeitig Druck aufzubauen, sondern eine Basis zu schaffen, auf der sich Ihr Kind sicher fühlt, wenn es später echte Entscheidungen treffen muss.

Berufsorientierung ist kein Wettlauf. Es geht darum, Ihrem Kind die Chance zu geben, seinen eigenen Weg zu finden - mit Ruhe, Freude und Unterstützung.


Fazit: Es ist nie zu früh, aber auch nie zu spät

Wichtig ist, dass der Prozess entspannt und im eigenen Tempo verläuft. Die Eltern spielen dabei eine entscheidende Rolle, indem sie beobachten, zuhören und unterstützen - und manchmal einfach nur fragen: "Was macht dir Spaß? Denn die Antwort auf diese Frage kann der Schlüssel zu einer glücklichen und erfüllten beruflichen Zukunft sein.


Unsere Unterstützung für Ihr Kind: Wir helfen Ihrem Kind, seine individuellen Stärken zu entdecken und klar in seine berufliche Zukunft zu starten. Unsere erfahrenen Berufsberaterinnen und Berufsberater begleiten es Schritt für Schritt - von der ersten Orientierung bis zur konkreten Berufswahl. Unser Ziel ist es, dass Ihr Kind nicht nur selbstbewusst den nächsten Schritt geht, sondern auch mit einem sicheren Gefühl die richtige Wahl für seine Zukunft trifft.





 
 
 

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